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AK Religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung (AK ReGe)

AK Religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung (AK ReGe)

© Tembela Bohle / Pexels

Allgemeine Informationen und Struktur

Der Arbeitskreis Religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung (AK ReGe) wurde am 20./21.1.2017 in Leipzig gegründet. Der Gründungstagung gingen zwei sondierende Arbeitstreffen in Bochum und in Bremen im Jahr 2016 voraus. Der Arbeitskreis hält einmal jährlich ein offenes Arbeitskreistreffen mit Tagungscharakter an wechselnden Standorten ab. Für diese Treffen werden jeweils Schwerpunktthemen vereinbart, um die eigene Forschung vor deren Hintergrund zu reflektieren, in Austausch mit (internationalen) Expertinnen und Experten zu treten, methodische Zugänge zu vertiefen und Möglichkeiten der Theoriebildung anhand von empirischem Materials zu diskutieren.
Zudem werden interne Geschäftstreffen bspw. auf DVRW-Tagungen abgehalten, bei denen alle zwei Jahre die AK-SprecherInnen neu gewählt werden.   
Aus dem AK ReGe ist 2019 das DFG-Netzwerk „Konstellationen des Verhältnisses von religiösen Minderheiten und Mehrheiten in pluralen Gesellschaften“ hervorgegangen. Nähere Informationen zum Netzwerk finden Sie unter: https://relmmk.home.blog/

Gegenstandsbereich und Ziele

Die Religionswissenschaft nimmt als eigenständige Disziplin mit interdisziplinärer und transnationaler Ausrichtung methodische und theoretische Einflüsse aus verschiedenen Fächern und Fachkulturen auf. So ist die religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung von den Sozialwissenschaften, aber auch der Kulturwissenschaft und transdisziplinären Ansätzen wie der Diskursforschung beeinflusst. Dabei ist die Gegenwartsforschung im Vergleich zur historischen Religionsforschung insbesondere auf der methodischen Ebene von einigen Spezifika gekennzeichnet, etwa Fragen nach dem Verhältnis von erhobenen Daten (wie qualitativen Interviews, quantitativen Surveys, Protokollen teilnehmender Beobachtung, etc.) und "found data" (Texte, materielle Kultur, etc.) oder nach der Dynamik des Untersuchungsgegenstands und seinen Wechselwirkungen mit der religionswissenschaftlichen Forschung selbst.

Der Arbeitskreis "Religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung" in der DVRW soll erstens zu einer systematischen und kritischen Auseinandersetzung mit diesen Spezifika beitragen, indem er Religionswissenschaftler_innen, die empirisch zu gegenwärtigen Themen arbeiten, eine Plattform zum Austausch und zur methodologischen Reflexion innerhalb der Religionswissenschaft bietet. Sein Gegenstand sind damit zweitens Fragestellungen und Theorien aus den Feldern religiöser Gegenwartskultur, die Ausgangs- wie Fluchtpunkt der forschungsbezogenen Auseinandersetzung darstellen. Dabei muss eine solche religionswissenschaftliche Gegenwartsforschung auch sensibel sein für die Einflüsse historischer Diskurse und globaler Verflechtungen, die religiöse Gegenwartskulturen prägen. Der Arbeitskreis bestimmt seinen Themenschwerpunkt explizit nicht geografisch oder materialabhängig, sondern programmatisch. Religionswissenschaftliche Theoriebildung soll dabei in ihrer Bezogenheit auf die empirische Forschung diskutiert werden. Dafür ist die Orientierung an den idealtypischen Analyseebenen Theorie, Methodologie, Methode und Empirie leitend. Neben der Beschäftigung mit methodischen und methodologischen Fragen der Gegenwartsforschung wird sich der Arbeitskreis daher auch mit für das Themenfeld relevanten Theorien - etwa zur Individualisierung, Pluralisierung, etc. - auseinandersetzen.

Obwohl die Kerngruppe der Arbeitskreis-Mitglieder zum nordatlantischen Raum forscht, sollen auf Treffen und Tagungen auch komparative Perspektiven angeregt und eingenommen werden. Religionswissenschaftler_innen, die gegenwartsbezogen zu anderen geografischen Räumen arbeiten, sind herzlich eingeladen, sich an den Aktivitäten des Arbeitskreises zu beteiligen.     

© DVRW
Gruppenfoto der TeilnehmerInnen der Gründungstagung

3. und 4. Mai 2022

AK-Tagung

Angepasste Religion? – Strukturelle Isomorphie in Religionsgeschichte und religiöser Gegenwartskultur